Elektroroller Kaufberatung
Natürlich stellt sich die Frage, worauf Du bei einem E-Roller mit Straßenzulassung generell achten solltest. Die folgende Elektroroller Kaufberatung soll Dir einen kleinen Überblick über die wichtigsten Kriterien beim Kauf eines solchen Fahrzeugs geben.
Das Design – Elektroroller fahren mit Stil
Wie der Erfolg von Mini und Fiat 500 bereits bei den Autos gezeigt haben, ist der Retro-Look derzeit auch bei den Elektro-Rollern angesagt. Etablierte Hersteller wie Vespa setzen dabei auf ein klassisches Design, welches über viele Jahrzehnte dem ursprünglichen Entwurf treu geblieben ist. Auch andere Hersteller wie Emco setzen auf Elektroroller im Retro-Look. Genauso findest Du aber natürlich auch Produkte, die sich eher einem modernen und dynamischen Design verschrieben haben. Es spielt also keine Rolle, welche Optik von Dir bevorzugt wird, in jedem Fall dürftest Du das passende Modell für Dich finden.
Der Anwendungszweck – welche Strecke nimmst Du unter die Räder?
Ein weitaus wichtigeres Kriterium bei der Wahl des richtigen Elektrorollers ist die Strecke, die Du regelmäßig zurücklegen möchtest. Besonders interessant sind die Fahrzeuge natürlich für Pendler, die täglich einige Kilometer im urbanen Umfeld zurücklegen.
Wenn Du zehn oder 12 km zur Arbeit fährst, ist ein solcher Roller ideal. Die Strecke von insgesamt 25 km täglich kannst Du problemlos auch dann noch zurücklegen, wenn Du Dich für einen sehr günstigen Roller mit einer Reichweite von maximal 50 km entscheidest. Möchtest Du neben dem Weg zur Arbeit aber auch noch weitere Strecken zurücklegen, schafft eine größere Reichweite von bis zu 100 km eine größere Sicherheit. Zudem solltest Du bei der Berücksichtigung Deiner regelmäßigen Fahrstrecke auch nicht vergessen, dass die Reichweite bei Kälte und nach einer längeren Nutzung ein wenig abnimmt. Weil Du den Stromspeicher auch nicht ganz entleeren solltest, ist es immer von Vorteil, eine gewisse Reserve einzukalkulieren.
Genauso wichtig wie die maximale Reichweite ist die Höchstgeschwindigkeit. Für kurze Strecken kann ein Elektroroller mit einer maximalen Geschwindigkeit von 25 km/h schon ausreichen, für den typischen Stadtverkehr ist ein schnelleres Modell aber womöglich die bessere Wahl – mit einem solchen Zweirad kannst Du schon problemlos im Verkehr mitschwimmen. Sofern Du auch häufiger mit zwei Personen unterwegs bist, auf eine rasante Beschleunigung wert legst oder häufiger über Land fährst, sollten E-Roller mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h oder darüber in Betracht kommen. Hierbei solltest Du allerdings berücksichtigen, dass die Kosten für die Anschaffung deutlich üppiger ausfallen. Neben der vom Hersteller angegebenen Geschwindigkeit sollte auch die Leistung nicht außer Acht gelassen werden. Selbst wenn die angegebene Höchstgeschwindigkeit erreicht wird, kannst Du anhand dessen erkennen, mit welcher Beschleunigung Du rechnen kannst. Ein kräftiger Elektroroller für die Stadt sollte über eine Antriebsleistung von 3.000 Watt verfügen.
Der Führerschein – welche Fahrerlaubnis benötige ich?
Sofern Du lediglich über eine Prüfbescheinigung für das Mofa mit Straßenzulassung verfügst, steht Dir die Klasse mit einer maximalen Geschwindigkeit von 25 km/h offen. Schnellere Roller bis 45 km/h kannst Du entweder mit einem PKW-Führerschein der Klasse B, einem Motorradführerschein der Klasse A bzw. A1 (bis 125ccm) oder aber mit einem Rollerführerschein bis 50ccm der Klasse M fahren. Darüber hinaus wird ein Motorradführerschein der Klassen A oder A1 zwingend benötigt.
Das Zubehör – nützliche Produkte rund um den Elektroroller
Das wichtigste Zubehör für Elektroroller ist vermutlich ein zweiter Akku. Durch einen Ersatzakku kannst Du entweder die Reichweite erhöhen oder aber dafür sorgen, dass Du die Ladezeit der integrierten Batterie nicht abwarten, sondern die Energiezelle ganz einfach austauschen kannst. Nach einigen Jahren der Nutzung lässt die Kapazität natürlich nach, was einen herausnehmbaren Akku sinnvoll macht. Bei der Auswahl des Akkus könnt ihr zwischen Blei-Gel-Akku und Lithium-Akku wählen.
Wie bei einem konventionellen Roller auch, wird natürlich ein Helm benötigt. Verschleißteile wie Reifen müssen ebenso von Zeit zu Zeit ausgewechselt werden, damit die Fahrsicherheit auch unter schwierigen Witterungsbedingungen erhalten bleibt. Sofern Du Dich für ein E-Roller Modell entscheidest, könnte auch eine Ladestation interessant für Dich sein, die Du in Deiner Garage installierst. Dadurch lässt sich häufig die Ladezeit deutlich reduzieren.
Die Marke – welcher Hersteller bietet Qualität?
Wenn Du einen herkömmlichen Roller mit einem Verbrennungsmotor kaufst, hast Du die Wahl zwischen einer Vielzahl etablierter Marken und einigen besonders günstigen No-Name-Produkten. Beim Kauf eines elektrischen Motorroller ist die Situation ein wenig anders: abgesehen von Vespa hat derzeit kaum ein etablierter Hersteller einen Elektroroller im Sortiment. Das Angebot wird hauptsächlich von Marken bereitgestellt, welche zumindest hierzulande noch kein entsprechendes Renommee besitzen – darunter Emco oder Nova Motors. Prinzipiell ist dies natürlich nicht schlimm. Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber, wie es um die Nutzererfahrungen bestellt ist. Zudem solltest Du Dich nach Möglichkeit im Vorfeld des Kaufs darüber informieren, wie ein Service für Deinen neuen E-Roller bereitgestellt wird. Die meisten Hersteller setzen auf einen mobilen Service, der die Wartung direkt bei Dir vor Ort übernimmt. Auch die Verfügbarkeit von Ersatzteilen, die bei einem Elektroroller von Zeit zu Zeit ebenso benötigt werden, sollte sichergestellt werden können.
Die Kosten – lohnt sich der Kauf eines Elektrorollers wirtschaftlich?
Generell stellt sich hier natürlich die Frage, welche Kosten Du für den Elektroroller einkalkulieren möchtest. Wenn Du Dich für ein günstiges Produkt in der Preisklasse bis 1.500 Euro entscheidest und diesen Roller regelmäßig verwendest, ist der Elektroroller gegenüber einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor auch aufgrund der geringeren Kosten von Vorteil. Du musst einen etwas höheren Anschaffungspreis von etwa 500 Euro einkalkulieren, der sich aufgrund der geringeren Betriebskosten von zumeist weniger als einem Euro je 100 km und den niedrigen Wartungskosten schnell amortisiert. Zum Vergleich: ein konventioneller Roller mit Verbrennungsmotor verursacht Kraftstoff- und Wartungskosten von mindestens 4-5 Euro je 100 km. Bei besonders leistungsstarken Elektro Rollern kann kaum von einem Kostenvorteil ausgegangen werden. Je schneller der E-Roller fahren kann, desto größer ist auch der Energiebedarf – und dieser Energiebedarf steigt im Quadrat zur Geschwindigkeit. Dadurch wird das größte Manko der Elektrofahrzeuge, die begrenzte Reichweite, zu einem besonderen Problem. Um dieses Manko zu kompensieren setzen die Hersteller auf Akkus mit besonders hoher Kapazität, was sich wiederum in einem sehr hohen Preis äußert. Wer aktuell mehr als 10.000 Euro in ein Modell investiert, der tut dies vermutlich kaum aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus.
Fazit: Interessantes Verkehrsmittel für das urbane Umfeld
Keine Frage: wenn Du bisher einen Roller mit Verbrennungsmotor oder vielleicht auch hauptsächlich Fahrrad gefahren bist, dürfte ein Elektroroller oder ein E-Bike tatsächlich eine interessante Alternative für Dich darstellen. Der Kaufpreis fällt bei vielen Produkten durchaus moderat aus, Kosten von 1.500 Euro dürften durchaus tragbar erscheinen – zumal die Betriebskosten konkurrenzlos gering ausfallen. Aufgrund der Tatsache, dass sich der Akku bei den meisten rollern herausnehmen und in der Wohnung laden lässt, bist Du nicht zwingend auf einen Außenanschluss oder eine Garage angewiesen. Zudem kannst Du einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass die Lärm- und Abgasbelastung in unseren Innenstädten geringer ausfällt. Ein Aspekt, der von vielen Interessenten zunächst unbeachtet bleibt, ist auch der Fahrspaß, den ein Elektroroller vermittelt: Im Unterschied zu einem Verbrennungsmotor erzeugt der Elektromotor die volle Leistung in sämtlichen Drehzahlbereichen. Dadurch kannst Du trotz geringer nominelle Leistung auf ein beeindruckendes Spurtvermögen setzen – vielleicht ein Grund mehr, endlich auf den Elektroroller umzusteigen.